Wintergepäck im Auto sichern: ADAC Crashtest zeigt erschreckende Resultate

Der ADAC hat im Crashtest 2013 jetzt die Folgen von schlecht gesichertem Wintergepäck untersucht. Mit verheerendem Ergebnis: Wer seine Koffer und Ski nicht festschnallt, setzt sich bei einem Crash hohen Gefahren durch umherfliegende Gepäckstücke aus. Alle Ergebnisse des ADAC Crashtests und die Bilder der Testläufe finden Sie im nachfolgenden Artikel.

Im jüngsten ADAC Crashtest haben die Tester des Deutschen Automobil-Clubs einen Frontalaufprall mit 50 km/h simuliert. Im Innenraum des Urlaubs-Pkws: Zahlreiche ungesicherte Gepäckstücke. Dabei ging es nicht um Gegenstände auf der Hutablage, deren Gefahrenpotenzial inzwischen weithin bekannt ist. Vielmehr wurden die Rücksitzlehnen umgeklappt und Skier, Skistöcke, Winterstiefel, Taschen und Koffer (in der üblichen Manier) lose im erweiterten Kofferraum verteilt.

Lebensbedrohliche Gefahren beim Frontalaufprall

Die Kräfte, welche ein Gegenstand bei einem Aufprall mit 50 km/h freisetzt, erhöhen sich um circa das 30-fache. Das bedeutet: Ein Skischuh, der auf dem Rücksitz liegt und 2,5 Kilogramm wiegt, prallt er beim Crash mit einer Gewichtskraft von rund 75 Kilogramm gegen die Rücksitzlehnen von Fahrer bzw. Beifahrer. Noch schwerwiegender ist dieses Risiko bei schweren Koffern oder Taschen.

Der ADAC Crashtest 2013 stand unter dem Motto “Ladungssicherung”. © ADAC via Youtube

Im Crashtest des ADAC verteilten die Prüfer übliches Wintergepäck im Kofferraum des Prüffahrzeugs, welcher durch das Umklappen der Rücksitzlehnen erweitert wurde. Beim nachfolgenden Testaufprall (50 km/h) wurde laut Pressebericht des ADAC der Innenraum des Fahrzeugs „völlig demoliert“. Insbesondere im Lendenwirbelbereich von Fahrer und Beifahrer trafen Skier mit solcher Kraft auf die Polsterung der Lehnen, dass ernsthafte Wirbelsäulenverletzungen resultieren können.

Wer sein Gepäck nicht sichert, zahlt Strafe

Wer sein Gepäck im Fahrzeug nicht angemessen sichert, zahlt bis zu 50 Euro Bußgeld und muss mit bis zu drei Punkten im Flensburger Strafregister rechnen. Denn sobald das Gepäck frei im Fahrzeug herumliegt, besteht ein hohes Verletzungsrisiko für die Insassen. Werden Koffer, Taschen und Kleinteile dagegen sicher verstaut, geht keine Gefahr mehr von ihnen aus. Auch dies hat der ADAC im Crashtest 2013 überprüft. Ein zweiter 50-km/h-Frontalaufprall erfolgte zu diesem Zweck mit gesichertem Gepäck. Hierbei kamen schwere Taschen und Koffer hinter die Rücksitzlehne, die restliche Winterausrüstung wurde auf der Rücksitzbank mit Gurtbändern und Zurrösen festgeschnallt. Im Ergebnis konnten die ADAC-Prüfer jegliche Gefahr für die Insassen durch die Ladung ausschließen. Gleiches gilt übrigens auch für Kinder, die ohne Kindersitz im Auto mitfahren: Wer sein Kind während der Fahrt auf dem Schoß hält, kann es aufgrund der hohen Kraftentwicklung bei einem Unfall vermutlich nicht festhalten. Einfaches Rechenbeispiel: Ein 12 Kilogramm schweres Kind entwickelt durch den Multiplikator 30 bei einem Frontalaufprall mit 50 km/h eine Gewichtskraft von rund 360 kg. Da sich ein solches Gewicht nicht mit den Händen festhalten lässt, läuft ein Kind, das nicht durch einen passenden Kindersitz gesichert ist, große Gefahr, bei einem Unfall gegen die Frontscheibe oder das Armaturenbrett geschleudert zu werden.

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