Fünf Mythen über Autoreifen

5_myhten „Irgendwo habe ich mal gehört, dass...“ – Viele Erzählungen fangen so an und halten sich, auch ohne genaue Quellenangabe, unglaublich lange in den Köpfen. Solche Mythen gibt es zu fast allen Themen, und natürlich auch zum Thema Autoreifen. Die fünf häufigsten Irrtümer haben wir für Sie zusammengetragen.

Erst wenn Schnee fällt, müssen Winterreifen drauf

Die Winterreifen aufzuziehen, wenn der Schnee bereits fällt, ist eigentlich zu spät. Nach dem Volksmund werden Winterreifen „von Oktober bis Ostern“ gefahren. Und das stimmt. Denn auch wenn noch kein Schnee liegt oder die weiße Pracht bereits wieder geschmolzen ist, sorgt die saisonangepasste Bereifung bei kühlen Temperaturen für einen wesentlich kürzeren Bremsweg. Die richtige Gummimischung macht den Unterschied. Außerdem: Wer schon zeitig umrüstet, bekommt sehr wahrscheinlich in der Werkstatt seinen Wunschtermin, hat im Reifenhandel die volle Auswahl und beim ersten Schneefall die Ruhe weg. Passen Sie die Faustregel „Oktober bis Ostern“ auf Ihren Wohnort an. In den Alpen werden Winterreifen mit Sicherheit zeitiger notwendig als beispielsweise in Berlin.

Profiltiefe geht vor Reifenalter

So sieht das der TÜV tatsächlich, 1,6 Millimeter Profiltiefe sind gesetzlich vorgeschrieben. Wenn keine Risse oder andere Schäden sichtbar sind, dürfen Sie theoretisch mit jedem steinalten Reifen durch die Welt fahren. In der Praxis ist es jedoch empfehlenswert, die Reifen regelmäßig auszutauschen – die Empfehlungen reichen hier von alle sechs bis spätestens alle zehn Jahre. Auch wenn die Reifen noch nicht abgefahren sind, verändert sich mit der Zeit die Gummimischung. Sie wird alt, hart und spröde. Dadurch verschlechtert sich die Griffigkeit vor allem bei nasser Straße, aber auch auf trockenen Wegen, wesentlich. Das Alter Ihrer Reifen erkennen Sie am sogenannten DOT-Code auf den Seitenwänden. Die Ziffern- und Buchstabenreihen beginnt mit DOT und endet auf einer Seite mit vier Ziffern. Diese geben die Kalenderwoche und das Herstellungsjahr an. Ein Beispiel: Lesen Sie 1208, ist Ihr Reifen in der 12. Woche des Jahres 2008 produziert worden. DOT bedeutet übrigens Department of Transportation und bezeichnet das amerikanische Verkehrsministerium. Deren Kennzeichnungsmethode hat sich durchgesetzt, weshalb auch deutsche Reifen das DOT tragen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Reifen noch zum Fahren taugen, lassen Sie den Fachmann einen Blick darauf werfen.

M+S bedeutet Winterreifen

Das ist nicht ganz richtig. M+S, manchmal auch M&S, bedeutet Matsch und Schnee. Vom Gesetzgeber ist vorgeschrieben, im Winter Reifen mit dieser Kennzeichnung zu fahren. Doch nicht alle Reifen, die dieses Symbol tragen, sind tatsächlich Winterreifen, denn das Kennzeichen ist nicht gesetzlich geschützt. Viele Hersteller haben deshalb ein zusätzliches Schneeflockensymbol auf ihren Winterreifen. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragen Sie Ihren Reifenhändler.

Die besseren Reifen müssen auf die Vorderachse

Falsch. Tests internationaler Automobilclubs haben ergeben: Die besseren Reifen gehören an die Hinterachse. Bei Aquaplaning und im Bremstest ist es zwar vorteilhafter, die besseren Reifen auf der Vorderachse aufzuziehen. Beim Spurwechsel verändert sich die Fahrstabilität mit schlechten Reifen auf der hinteren Achse jedoch so gravierend ins Negative, dass der Wagen schnell ins Schleudern gerät. Deshalb der Rat: Ziehen Sie die besseren Reifen auf die Hinterachse, um ein Ausbrechen zu verhindern und dem Wagen gute Haftung zu verleihen. Die Vorteile überwiegen in diesem Fall die schlechteren Fahreigenschaften bei Aquaplaning.

Im Sommer kann mit weniger Reifendruck gefahren werden

Die Annahme: Weil sich die Luft im Reifen bei hohen Temperaturen ausdehnt, kann im Sommer mit weniger Reifendruck gefahren werden. Dieser Mythos ist ganz und gar falsch. Denn egal, welche Jahreszeit gerade herrscht: Die Reifen sollten immer mit einem Luftdruck gefahren werden, der dem Reifentyp und der Beladung des Wagens entspricht. Gerade im Sommer heizen sich unzureichend befüllte Reifen beim Fahren noch mehr auf, als sie es sowieso schon tun. Das Pannenrisiko steigt.

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