Tür gefroren, Batterie leer: Fünf frostige Autonotfälle und was Sie dagegen tun können

Autonotfälle

Wer kennt das nicht: Kaum sinken die Temperaturen in den Minusbereich, heißt es: Scheiben kratzen. Manchmal aber auch: Die Tür ist festgefroren. Oder: Die Batterie ist leer. Mit unseren Tipps kriegen Sie ihr Auto schnell wieder flott, vorbeugende Maßnahmen inbegriffen.

1. Türschloss zugefroren

Minusgrade und ein bisschen Feuchtigkeit reichen aus, schon ist das Schloss zugefroren. Wer statt mit der Fernbedienung noch herkömmlich mit dem Schlüssel aufschließt, steht nun vor verschlossener Tür. Was tun? Notfallmaßnahmen Die effektivste Waffe gegen Eis im Türschloss ist der Türschloss-Enteiser. Ein Spritzer genügt. Der Enteiser sollte aber nicht im Handschuhfach liegen. Oft lassen sich Beifahrertür oder Kofferraumklappe noch aufschließen. Mit ein bisschen Gelenkigkeit gelangen Sie so auch auf den Fahrersitz. Wärmen Sie den Schlüssel auf – mit einem Feuerzeug zum Beispiel – und schieben Sie ihn vorsichtig ins Schloss. Unter Umständen muss die Prozedur mehrmals wiederholt werden. Gießen Sie langsam warmes Wasser über das Schloss – keinesfalls aber über die Scheibe, denn die könnte platzen. Auch warme Luft aus dem Föhn kann helfen, wenn es denn eine Steckdose in Parkplatznähe gibt. Vorbeugende Maßnahmen Ein Spritzer Graphit-Öl oder Frostschutzmittel im Schloss verhindert das Eindringen von Wasser bzw. das Gefrieren des Wassers. Alternativ können Sie das Schloss auch mit einem Heftpflaster oder ähnlichem abkleben, sobald sie geparkt haben. Fahren Sie bei Minusgraden nicht in die Waschanlage. Wenn Sie neben einer Hauswand oder einer Mauer parken, stellen Sie ihren Wagen möglichst so, dass die Fahrertür zur Wand zeigt und von ihr geschützt wird. Übrigens: Fernbedienungs-Besitzer sind nicht vor leeren Batterien sicher – auch für Sie sind vorbeugende Maßnahmen sinnvoll.

2. Türgummi festgefroren

Ein weiterer, frostsensibler Teil der Autotür ist die Dichtung. Gummidichtungen sind mehr als nur Puffer. Sie halten Schmutz, Wasser und Wind fern. Und manchmal frieren sie an der Karosserie fest und die Tür bleibt zu. Was tun? Notfallmaßnahmen Ruckartiges Ziehen an der Tür lässt schlimmstenfalls die Dichtung abreißen. Drücken Sie stattdessen gleichmäßig am Rand entlang der Dichtungen gegen die Türe. Oft bricht das Eis, das sich am Gummi gebildet hat und die Tür lässt sich wieder öffnen. Steigen Sie durch eine andere Tür (Beifahrerseite, Kofferraum) ein, starten Sie den Motor und die Heizung. Nach einer Weile taut die Dichtung auf. Es hilft auch hier heißes Wasser, vorsichtig auf die Türränder gegossen, allerdings nicht, wenn auch die untere Seite der Tür angefroren ist. Es gilt ebenfalls: Heißes Wasser keinesfalls auf die Scheiben gießen. Den Föhn können Sie stecken lassen, die Fläche ist zu groß. Vorbeugende Maßnahmen Behandeln Sie die Dichtungen regelmäßig mit einem Pflegestift. Alternativ funktioniert auch Hirschtalg und Vaseline.

3. Scheibe von innen vereist

Scheibe von innen vereist

Ohne ausreichende Sicht in alle Richtungen geht natürlich gar nichts. Ist die Scheibe außen gefroren, wird gekratzt. Manch einer behilft sich mit Scheibenenteiser-Spray. Doch was, wenn das Glas von innen gefroren ist? Notfallmaßnahmen Wenn Sie ein paar Minuten Zeit haben: Lassen Sie den Wagen an, richten Sie die Heizungsdüsen auf die Scheiben, drehen Sie voll auf und warten Sie. Ist das Eis aufgetaut, unbedingt trockenwischen. Wenn es schnell gehen muss, kann der Eiskratzer selbstverständlich auch im Innenraum verwendet werden. Fangen Sie die Eisreste mit einem Tuch auf, damit sie nicht im Wagen auftauen. Keinesfalls eine gute Idee ist der Einsatz von Scheibenenteiser im Innenraum – die Flüssigkeit ist giftig. Auch der Einsatz eines Föhns, von Feuer (Kerzen, Feuerzeug) und heißem Wasser ist keine Option - die Scheibe kann reißen. Vorbeugende Maßnahmen Grund für Innenfrost ist immer Feuchtigkeit im Wagen. Sorgen Sie also für Trockenheit. Das heißt: Schuhe und Kleidung von Schnee befreien, nasse Gegenstände wie Regenschirme im Kofferraum transportieren. Nehmen Sie nasse Fußmatten über Nacht aus dem Wagen. Überprüfen Sie ihre Türdichtungen. Sind diese alt und verschlissen, zieht Feuchtigkeit in den Wagen. Sind die Dichtungen oft an der Karosserie festgefroren, ist das ein Hinweis.

4. Batterie leer

Ob aus Altersschwäche oder weil das Licht über Nacht brannte: Gerade im Winter geben überproportional viele Autobatterien den Geist auf. Was tun? Notfallmaßnahmen Im Idealfall haben Sie ein zweites Auto mit geladener Batterie und ein Starthilfekabel bei der Hand. Die richtige Vorgehensweise: Rotes Kabel an den Pluspol der geladenen Batterie klemmen, das andere rote Ende an den Pluspol der leeren Batterie. Das schwarze Kabel wird in gleicher Weise an die Minuspole geklemmt. Starten Sie den Motor des funktionierenden Wagens und erst dann den Wagen mit der leeren Batterie. Wenn das betroffene Auto läuft, schalten Sie das Licht an, um Spannungsspitzen zu vermeiden. Entfernen Sie nun als Erstes das schwarze Starthilfekabel am Stromspender-Auto, dann das andere Ende und genauso das rote Kabel. Achtung: Bei Hybridautos ist aufgrund von Sicherheitsbedenken von Starthilfe abzusehen. Sind weitere Personen, aber kein Starterkabel in der Nähe, können Sie den Wagen auch anschieben lassen. Etwas Muskelkraft ist dazu schon vonnöten. Eine Person sollte im Wagen sitzen, die Zündung anschalten – aber nicht starten – den zweiten Gang einlegen und die Kupplung betätigen. Und dann heißt es schieben. Wenn der Wagen etwa 10 km/h schnell ist, lässt der Fahrer langsam die Kupplung kommen und der Wagen sollte anspringen. Fahren Sie nach dem Starten eine längere Strecke, mindestens eine Stunde, damit die Lichtmaschine genügend Strom für weitere Starts produzieren kann. Prüfen Sie den Grund für die leere Batterie. Ist es Altersschwäche, muss sie getauscht werden. Haben Sie vergessen, das Licht auszuschalten, reicht eine Wiederaufladung. Vorbeugende Maßnahmen Kontrollieren Sie regelmäßig den Zustand der Batterie. Viele Modelle haben einen Säurestandanzeiger. Ist der Wert zu niedrig, füllen Sie destilliertes Wasser nach. Wenn das Starten schon bei Temperaturen um den Nullpunkt nur holprig gelingt, tauschen Sie die Batterie vorsorglich. Kontrollieren Sie bei Verlassen des Wagens, ob alle Stromfresser aus sind – Innen- und Außenbeleuchtung sowie das Radio.

5. Kühlwasser gefroren

Genug Frostschutz im Kühlwasser zu haben sollte selbstverständlich sein. Wenn der Ernstfall doch eingetreten und die Flüssigkeit gefroren ist, hilft alles nichts: Fahren Sie keinesfalls los, es droht der Motorschaden. Notfallmaßnahmen Schnelle und sichere Notfallmaßnahmen bei gefrorenem Kühlwasser gibt es nicht. Möglicherweise sind Motor und Leitungen bereits beschädigt, da sich Wasser beim Abkühlen ausdehnt. Wenn Sie dennoch starten, überhitzt der Motor sehr schnell und nimmt Schaden. Versuchen Sie den Motor aufzuwärmen, zum Beispiel mit Heizlüftern oder Infrarotlampen. Ist eine wärmere Unterstellmöglichkeit in der Nähe, schieben Sie den Wagen dahin. Ist all das nicht möglich, lassen Sie den Wagen abschleppen. Wenn das Wasser wieder aufgetaut ist, sollte sich ein Fachmann den Wagen ansehen. Vorbeugende Maßnahmen Die einzige Möglichkeit, gefrorenes Kühlwasser zu vermeiden ist die Verwendung von Frostschutzmittel.

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